Weit verbreitet ist das Problem des Fachkräftemangels. Seit Jahren sinken in vielen Branchen die Zahlen der Azubis wodurch auch zukünftig nicht mit einer Entspannung in diesem Segment zu rechnen ist.
Letztlich ist der Arbeitsmarkt für Fachkräfte deshalb ein sogenannter Käufermarkt. Wenn ein Überfluss an Angebot (Hier: Arbeitsplätze) existiert, hat der Käufer (Hier: Der Arbeitnehmer) die Machtposition inne. Er kann den Markt wesentlich beeinflussen und Bedingungen stellen.
Das heißt aus Sicht der Unternehmen, dass die begehrten Fachkräfte aktiv an die Unternehmen gebunden werden müssen durch besonders positive Konditionen und Arbeitsbedingungen.
Wie kann man aus operativer Sicht das Problem angehen?
Doch anstatt einen Prozess mit der benötigten Menge an Arbeitskräften auszustatten, kann man den Prozess auch umdenken, sodass weniger Arbeitskräfte erforderlich sind, den Prozess am Laufen zu halten.
Hierbei kann man mit der Wertstromanalyse die Prozesse entlang des Wertstroms für:
analysieren und umgestalten, mit dem Ziel: Weniger Arbeitskräfte einsetzen zu müssen, für denselben Output. Das Problem ist dabei im Kern ein Ressourcenproblem.
Momentan gibt es in vielen Branchen ressourcenbedingte Schwierigkeiten. Hier kann man mit Lean Management auf breiter Front ansetzen.
Denn im Lean geht es immer auch darum Ressourcen optimal einzusetzen, indem man Verschwendungen minimiert:
Wenn man im Bereich der Qualität die Prozesse optimiert, benötigt man weniger Kapazitäten in der Nacharbeit.
Wenn man im Bereich des Einkaufs, die Prozesse besser an die Produktion anpasst, kann man größere Chargen fahren und damit zu weniger Umrüstungen kommen. So werden Stillstände reduziert.
Entsprechendes Controlling der Maschinen in Kombination mit der OEE kann ungeplante Stillstände ausschließen, durch Predictive Maintenance. So kann man im Bereich der Instandhaltung sparen.
Durch gute Kommunikationsprozesse mit Shopfloor Management und eine positive Unternehmenskultur können Probleme entlang des Wertstroms besser kommuniziert und behoben, und schlussendlich Verluste verringert werden.
Mit Hilfe von Supply Chain Management am Wertstrom und der Implementierung eines Pull-Systems können Bestände reduziert werden, sowie der Mitarbeiterbedarf zum Verwalten der Bestände in großen Lagerhallen.
Und durch Maßnahmen im Bereich ergonomischer Arbeitsplätze können Krankheitsbedingte Ausfälle reduziert werden, wodurch die Personalabteilungen weniger stark belastet werden damit, stetig neue Arbeitskräfte akquirieren zu müssen.
Es gibt viele Wege Ressourcenbedarf an unterschiedlichsten Stellen einzusparen.
Die Frage ist daher nicht:
Wie viele Mitarbeiter benötige ich für meinen Prozess?
Sondern:
Wie muss mein Prozess aussehen, um mit meiner aktuellen Mannschaft und mit den verfügbaren Ressourcen die Herausforderungen bewältigen zu können und dabei das eigene Potenzial voll auszuschöpfen?